Zwei Orgelkonzerte, zwei Orgeln, dasselbe Programm, ein Interpret. Zur nächsten "Stunde der Kirchenmusik" am Freitag, 6. September um 19 Uhr in der Dreieinigkeitskirche spielt Kirchenmusikdirektor Roman Emilius ein Programm an der Ahrend-Orgel. Zum 14. Deutschen Orgeltag am Sonntag, 8. September um 17 Uhr spielt Roman Emilius dasselbe Programm an der 2016 renovierten Jann-Utz-Orgel der Neupfarrkirche.
Festliche Klänge verströmt Johann Sebastian Bach mit Präludium und Fuge in C-Dur BWV 545. Es könnte eine Hochzeitsfeier festlich umrahmen. Anders die rätselhaften Vier Duette aus Bachs sogenannter Orgelmesse. Vier versponenne und verdrehte Stücke mit nur zwei Stimmen. Felix Mendelssohn Bartholdy kommt zu Wort mit seiner 5. Orgelsonate in D-Dur. Ungewöhnlich beginnt sie mit einem erfundenen Choralsatz, der eine sakrale Aura verströmt, aber alsbald von einem langsamen Scherzo abgelöst wird, das in der Sonate als eine Art Zwischenspiel steht. Der Schlusssatz schließt direkt an die festliche Aufzugsmusik des Präludiums von Bach an. Zwei Liebende, die nicht zueinander finden, sind Thema in den Variationen zu "Elselein, ach Elselein" von Hugo Distler. Grundlage ist ein alter Liedsatz aus dem Glogauer Liederbuch von 1480. Die schroffe Kargheit von Bachs Duetten begegnet einem hier wieder, gewendet ins Melancholische.
Auf den beiden Orgeln in den beiden Kirchen werden die Stücke sehr unterschiedlich klingen. Wir laden ein zu dieser kleinen Orgelreise.
Der Eintritt zu beiden Konzerten ist frei.