Aufführung eines verschwundenen Werks: Bachs Markus-Passion am 15. April

Die Regensburger Kantorei führt am Dienstag, den 15. April ein Werk auf, das es nicht mehr gibt: die Markus-Passion von Johann Sebastian Bach; sie erklang am 23. März 1731 in Leipzig an der Thomaskirche. Dass die Passion einmal existierte und aufgeführt wurde, beweist ein erhaltenes Textbuch. Jedes Wort ist also bekannt, die Musik dagegen bis heute spurlos verschwunden.

 Rekonstruktionsversuche gibt es viele. Sie beruhen auf der Annahme, dass Bach Musik aus einer weltlichen Kantate, der sogenannten Trauer-Ode, die er 1727 komponiert hatte, wiederverwendete. Auch meint man, eine Arie aus einer Kantate zu seiner Zeit in Weimar könnte Bach für die Alt-Arie `Falsche Welt´ wiederverwendet (parodiert) haben. So bekommen wir eine Ahnung von dem Werk, auch wenn die Musik verloren ist: In der Aufführung spricht daher ein Schauspieler den Bibeltext, von dessen Vertonung wir keine Vorstellung mehr gewinnen können. Ähnlich die Turba-Chöre, die Stimme des Volkes: sie sind in dieser Aufführung nicht zu hören.

Eingerahmt wird die Passion von Präludium und Fuge h-Moll an der Bach/ Ahrend-Orgel. Wir laden ein in eine ‚Werkstatt Bach‘, die mit Respekt vor dem Verschwundenen die Passion nach Markus in einzigartiger Verbindung von Wort und Ton in der Rekonstruktion von Malcolm Bruno erlebbar macht.

Es wirken zusammen Lucia Boisserée (Sopran), Dorothée Rabsch (Alt), Mario Friedrich Eckmüller (Tenor), Alexander Aigner (Bass), Stefan Rieger (Sprecher), Thomas Engler (Orgel), die Regensburger Kantorei und das Orchester La Banda unter der Leitung von Kirchenmusikdirektor Roman Emilius.

Karten unter:

https://okticket.de/tickets-johann-sebastian-bach-markuspassion-regensb…